Nach sehr langer Zeit bin ich mal wieder in der Stadtbücherei gewesen. Früher war sie beim Hertie-Kaufhaus, danach ist sie umgezogen ins City Center. Es ist erstaunlich, wie sehr sich das Prinzip der Bücherei gewandelt hat. Das beruhigende: es werden immer noch Bücher gelesen und ausgeliehen! Es hat mir richtig Spaß gemacht, mich dort aufzuhalten. Für 18 € im Jahr kann ich nicht nur Bücher leihen, sondern ich kann auch dort in den verschiedenen Arbeitsecken sitzen, lesen oder arbeiten, einen Kaffee trinken oder einfach die Leute beobachten. Das tolle ist, dass ich mit meinem Ausweis dort außerhalb der Öffnungszeiten täglich von sieben bis 22:00 Uhr reingehen kann. Ausleihe geschieht über den Automaten. Man kann dort auch zum Beispiel einen Akkuschrauber oder eine Trommel ausleihen und viele Gegenstände des Alltags. Die ganze Atmosphäre gefällt mir! Es gibt sogar online einen Film-Streaming-Dienst, mit dem man ausgewählte Filme streamen kann. Unser Schachklub bietet dort auch regelmäßig angeleitetes Schachspiel an. Horst zeigt den Kindern, wie die Züge gehen. Ansonsten gibt es auch verschiedene kulturelle Veranstaltungen dort. Ich finde auch das Tauschen von Büchern gut, dass wir auch immer mehr in den Städten und alten Telefonzellen zu finden ist.
In Köln waren wir immer sehr oft mit Simon in der Stadtbücherei. Wir haben uns regelmäßig dort halbe Tage aufgehalten, allerdings gab es derzeit noch viel mehr Bücher, das Angebot ist schon ein bisschen reduzierter inzwischen. Ich freue mich, dass ich mal neue Titel lesen kann, ohne sie kaufen zu müssen. Ein Buch ist zu schade, um nur von einer Person gelesen zu werden. Und es zeigt sich, dass der Austausch über Bücher sehr wichtig sein kann. Ich bin jetzt regelmäßig in der Bücherei, meistens Samstags mit dem Fahrrad.
Ich habe auch probiert, Hörbücher auszuleihen. Die Bücher werden also vorgelesen und man hört einfach zu. Bei einigen Büchern funktioniert es, aber in der Regel lese ich lieber selber. Weil das Lesen nicht in der Form linear ist, wie das Zuhören. Ich kann zurückblättern, kann auf dem Papier etwas notieren, kann innehalten. Beim Zuhören gibt es nur den einen Weg, ich muss mich schon sehr konzentrieren, um nichts zu verpassen. Für mich gibt es nichts, was das Lesen an sich ersetzen kann. Außerdem hält es uns davon ab, etwas anderes dabei zu tun, denn Lesen kann man nur als einzelne Tätigkeit vollziehen, sonst würde es nicht funktionieren.
Jedenfalls freue ich mich, dass es noch Büchereien gibt!