Am Dienstag, den 3. September 2024, fand um 19:30 Uhr ein Regelkundeabend unter der Leitung von Jürgen Fuhs, einem erfahrenen Schiedsrichter und Spielleiter des Mittelrhein, statt. Insgesamt nahmen 17 Personen teil, darunter fünf externe Teilnehmer. Ziel der Veranstaltung war es, Regelkenntnisse zu vertiefen und so die Zahl der Proteste bei Turnieren zu reduzieren. Der Abend endete gegen 22:30 Uhr.
Jürgen Fuhs nutzte zahlreiche Praxisbeispiele am Demobrett, um die Regeln anschaulich zu erklären. So wurde unter anderem ein Beispiel gezeigt, bei dem Weiß Zug ein Dreiecksmanöver zur Trennung von Turm und König ausführen musste, um Remis zu halten. Viele der anwesenden Personen konnten die Lösung finden. Ein anderess Beispiel zeigte, wie in einer tot-remisen Stellung die Partie automatisch endet.
Ein Schwerpunkt des Abends lag auf den Reklamationsmöglichkeiten während einer Schachpartie. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei Situationen wie Patt, dreifacher Stellungswiederholung und der En-passant-Regel. Es wurde betont, dass bestimmte Regelverstöße, wie ein irregulärer En-passant-Zug, bis zum Ende der Partie reklamiert werden können.
Fuhs erinnerte zudem daran, dass der Spieler oder Wettkampfleiter stets die Uhr anhalten muss, sobald eine Entscheidung ansteht, und dass im Falle von Unstimmigkeiten der Staffelleiter hinzugezogen werden kann. Die Bedeutung der 50-Züge-Regel im Schnellschach wurde ebenfalls erörtert.
Weitere wichtige Punkte waren die Handhabung von Spielmaterial, oder die Pflicht, Züge ordnungsgemäß zu notieren, und die Regel “Berührt – geführt”. Falsche Reklamationen werden mit einer Zeitgutschrift von zwei Minuten für den Gegner bestraft. Ebenfalls besprochen wurden die Verhaltensregeln am Brett, etwa das Verbot von elektronischen Hilfsmitteln, aber auch unangebrachtes Verhalten wie das “Kuliflitschen” oder das Starren auf den Gegner.
Bemerkenswert war, dass Jürgen Fuhs ausführlich auf alle Fragen der Teilnehmenden einging. Viele Detailfragen, die aus der eigenen Spielpraxis der Teilnehmenden stammten, wurden diskutiert und beantwortet, was zu einem lebhaften Austausch führte. Fuhs fasste immer wieder wichtige Stichwörter zu allgemeinen Fragen zusammen, so zum Beispiel: „Wie bietet man richtig Remis?“ oder „Darf man das Turnierareal während der Partie verlassen?“ So war für jeden etwas dabei.
Die vielfältigen Themen und präzisen Fragen machten den Regelkundeabend zu einer lehrreichen und praxisnahen Veranstaltung, die allen Teilnehmern einen Einblick in die Schiedsrichterpraxis und die Feinheiten der Schachregeln vermittelte.
Am Ende des Abends wies Jürgen Fuhs darauf hin, wie wichtig der Aufbau von Nachwuchs für die Aufgabe des Spielleiters ist. Es könne schnell eng werden, wenn sich nicht genügend Freiwillige finden, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und sich in diesem Bereich zu engagieren.
Insgesamt war dies eine lohnende Veranstaltung, bei der sich allerdings einige Teilnehmer aus Zeitgründen vorzeitig verabschieden mussten.